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                Foto: Tourismusverband Dahme-Seenland e.V./Sandra Fonarob Emma Pufahl.jpg, Foto: Tourismusverband Dahme-Seenland e.V./Sandra Fonarob

Schulbank statt Ruhebank Die außergewöhnliche Geschichte der Schleusenwärterin Emma Pufahl (1907-1994)

Es gibt Lebensgeschichten von Menschen, die uns in Erstaunen versetzen, denn es sind Geschichten, wie nur das Leben sie schreiben kann.
So wie die Geschichte von Emma Pufahl aus Königs Wusterhausen.

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Vom Leben geprägt

Emma wurde 1907 geboren und erlebte die dramatischen Umwälzungen des 20. Jahrhunderts; einen Kaiser, den Nationalsozialismus, zwei Weltkriege, die Zeit der DDR und die Zeitenwende 1990. Sie war eine einfache Frau und so ist bis in die 50iger Jahre nicht viel über sie bekannt.
Im Jahr 1954 zog Emma mit ihrem Mann Adolf Pufahl in das Schleusenwärterhaus am Nottekanal in Königs Wusterhausen. Adolf war der Schleusenwärter in Königs Wusterhausen, und Emma packte von Anfang an mit an. Als er elf Jahre später starb, übernahm Emma seine Aufgaben – ein echter Kraftakt, den sie mit Bravour meisterte. Doch eine Sache störte sie: Als ungelernte Arbeitskraft galt sie offiziell nur als Aushilfe und verdiente entsprechend wenig.

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Neustart mit 60: Ein ungewöhnlicher Entschluss

Doch Emma war nicht bereit, sich damit abzufinden. Im Alter von 60 Jahren beschloss sie, noch einmal die Schulbank zu drücken – während andere in diesem Alter bereits an den Ruhestand denken. Berufsbegleitend machte sie eine Ausbildung zur Facharbeiterin für Wasserbautechnik. Eine Frau, die sich unter 24 Männern behauptete, die zum Großteil viel jünger waren. Diese Ausbildung schloss sie 1972 ab und durfte sich von nun an offiziell „Schleusenwärterin“ nennen. Ihre Entschlossenheit zahlte sich aus: Ab dem 1. Januar 1975 erhielt sie endlich den Lohn einer gelernten Fachkraft – damals 2,01 Mark pro Stunde. Das mag heute bescheiden klingen, aber für Emma war es ein großer Erfolg, und sie setzte ihre Arbeit an der Schleuse noch viele Jahre fort.

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Schleusenwärterin mit Herz und Hand

Emma war bei den Bootsleuten beliebt. „Emma, mach die Tore auf“, riefen sie, wenn sie ankamen. Und Emma? Sie öffnete mit einer Handkurbel die schweren hölzernen Schleusentore, ganz so, wie sie es gelernt hatte. Die Schleuse war ein wichtiger Knotenpunkt für Freizeitschiffe, Paddel- und Ruderboote. Offiziell durfte außerhalb der Öffnungszeiten nur geschleust werden, wenn mindestens sechs Boote warteten. Doch Emma war kulant und drückte oft ein Auge zu, um den Bootsleuten das Leben zu erleichtern. Erst 1977 wurde die Schleuse schließlich elektrisch betrieben, doch Emma hatte sich längst unentbehrlich gemacht. Ihr Leben als Schleusenwärterin spielte sich direkt an der Schleuse ab. Sie lebte im Schleusenwärterhaus in der Schlossstraße, neben der alten Badeanstalt und der Mühle. Dort gab es im Erdgeschoss drei Wohnräume und eine Küche, die mit einer Kohleheizung betrieben wurde. Die Toilette befand sich draußen im Hof. In hinten anliegenden Garten hegte Emma Blumen und Sträucher. Damit bepflanzte sie die Grünflächen neben der Schleuse.

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Ehre für Emma Pufahl

Die Geschichte von Emma Pufahl ist ein beachtenswertes Beispiel dafür, was allen Widerständen zum Trotz mit Entschlossenheit erreicht werdenn kann. Sie zeigt, dass es nie zu spät ist, um etwas Neues zu lernen, und dass Arbeit und Hingabe das eigene Leben und das Leben Anderer bereichern können. Emma war ein Königs Wusterhausener Original, an die sich bis heute Menschen erinnern. Sie hat nicht nur die Schleusen des Nottekanals geöffnet, sondern auch die Türen zu einem selbstbestimmten Leben bis ins hohe Alter.
Daher ist Sie eine von 48 Frauen, die vom Frauenpolitischer Rat Land Brandenburg e.V. mit dem Projekt FrauenOrte Land Brandenburg geehrt werden. An der Schloßstrasse/Ecke Bahnhofstraße, gegenüber des Schleusenwärterhauses, steht ihr zu Ehren eine Gedenktafel.

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Emma Pufahl.jpg Emma Pufahl.jpg, Foto: Tourismusverband Dahme-Seenland e.V./Sandra Fonarob

Auf den Spuren von Emma: Ein Hörspaziergang

Mehr Persönliches über Emma Pufahl lässt sich mit dem Hörspaziergang des Projektes FrauenOrte erfahren. An der Stadtschleuse kann man in beide Richtungen am Nottekanal entlangspazieren, auf einer Bank mit Blick aufs Wasser Platz nehmen und der Geschichte lauschen.
Elke Richter (Enkelin von Emma Pufahl) und Torsten Woitke (Wasser- und Bodenverband Dahme-Notte) wissen als Zeitzeugen von eigenen Begegnungen mit Emma zu berichten. Adriana Altaras moderiert als Erzählerin.
Die Audiodatei  hat eine Länge von ca.10 min und lässt sich streamen oder downloaden.

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emma pufahl_ Illustration.jpg emma pufahl_ Illustration.jpg, Foto: FrauenOrte Brandenburg/Noa Snir
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