Waldfriedhof Halbe

Erinnerungsorte jüngerer deutscher Geschichte
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Ende April 1945 wurde der Ort Halbe südöstlich von Berlin zum Schauplatz der letzten, besonders erbittert geführten Schlacht zwischen der in Richtung Reichshauptstadt vormarschierenden Roten Armee und den sich von der Oder zurückziehenden Truppen der deutschen Wehrmacht. In einem engen Waldgebiet zwischen Halbe und Märkisch-Buchholz, dem „Kessel von Halbe“, wurden kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Reste der 9. Armee der Wehrmacht, Truppen der SS, des Volkssturms, der Hitlerjugend und des Reichsarbeitsdienstes – insgesamt über 150.000 Soldaten – von den sowjetischen Truppen eingeschlossen. Mitten in das Chaos der Kämpfe gerieten tausende Flüchtlinge, meist Frauen, Kinder und Alte sowie die ortsansässige Zivilbevölkerung. Nach mehreren Ausbruchsversuchen der Wehrmacht und starkem Feuer von allen Seiten boten die Straßen des Ortes ein schauriges Bild: „Ich lief mit vielen anderen zwischen Panzerfahrzeugen um mein Leben durch die von zerschossenen Häusern gesäumten Straßen. Sie waren in mehreren Schichten bedeckt mit Leichen“, erinnerte sich ein deutscher Soldat. Zehntausende Tote und Verwundete blieben nach dem Ende der Kämpfe zurück.
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  • Waldfriedhof Halbe, Foto: Tourismusverband Dahme-See e.V/Pauline Kaiser
  • Waldfriedhof Halbe, Foto: Tourismusverband Dahme-See e.V/Pauline Kaiser
  • Waldfriedhof Halbe, Foto: Tourismusverband Dahme-See e.V/Pauline Kaiser
  • Waldfriedhof Halbe, Foto: TV Dahme-Seen e.V.
  • Waldfriedhof Halbe 2, Foto: TV Dahme-Seen e.V.
  • Waldfriedhof Halbe, Foto: TV Dahme-Seen e.V.
  • Auf dem Zentralfriedhof in Halbe September 1955: Übersicht über die Grabfeldanlagen, Foto: Peter Heinz Junge
Die Toten wurden auf dem Waldfriedhof Halbe beigesetzt. Er wurde in den 1950er Jahren auf Betreiben des Pfarrers Ernst Teichmann zu einem Zentralfriedhof ausgebaut und gehört heute zu den größten Kriegsgräberstätten in Deutschland. Dorthin wurden auch die mehrere Tausend Toten des sowjetischen Internierungslagers in Ketschendorf umgebettet. Nach wie vor werden dort in Brandenburg aufgefundene Kriegstote eingebettet. Die Anlage wird seit 2002 vom Volksbund für Kriegsgräberfürsorge gepflegt, der in der „Alten Schule“ in Halbe eine Begegnungs- und Bildungsstätte betreibt und im Internet einen Audioguide zum Rundgang anbietet. Im Ort und am Zugang zum Friedhof befindet sich eine Freiluftausstellung zur Geschichte der Kesselschlacht und zum Waldfriedhof.

Literatur:

  • Herbert Pietsch/Rainer Potratz/Meinhard Stark (Hg.), Nun hängen die Schreie mir an … . Halbe, Ein Friedhof und seine Toten, Berlin 1995.
  • Meinhard Stark (Hg.), Ernst Teichmann, Pfarrer vom Waldfriedhof Halbe. Briefe und Aufzeichnungen 1950 bis 1983, Potsdam 1997.
  • Renate und Jan Lipinsky, Die Straße die in den Tod führte. Zur Geschichte des Speziallagers Nr. 5 Ketschendorf/Fürstenwalde, Leverkusen 1998.
  • Günter Morsch (Hg.), Mittel- und langfristige Perspektiven für den Waldfriedhof Halbe, Berlin 2009 (Materialien der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Bd. 4).

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Ende April 1945 wurde der Ort Halbe südöstlich von Berlin zum Schauplatz der letzten, besonders erbittert geführten Schlacht zwischen der in Richtung Reichshauptstadt vormarschierenden Roten Armee und den sich von der Oder zurückziehenden Truppen der deutschen Wehrmacht. In einem engen Waldgebiet zwischen Halbe und Märkisch-Buchholz, dem „Kessel von Halbe“, wurden kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Reste der 9. Armee der Wehrmacht, Truppen der SS, des Volkssturms, der Hitlerjugend und des Reichsarbeitsdienstes – insgesamt über 150.000 Soldaten – von den sowjetischen Truppen eingeschlossen. Mitten in das Chaos der Kämpfe gerieten tausende Flüchtlinge, meist Frauen, Kinder und Alte sowie die ortsansässige Zivilbevölkerung. Nach mehreren Ausbruchsversuchen der Wehrmacht und starkem Feuer von allen Seiten boten die Straßen des Ortes ein schauriges Bild: „Ich lief mit vielen anderen zwischen Panzerfahrzeugen um mein Leben durch die von zerschossenen Häusern gesäumten Straßen. Sie waren in mehreren Schichten bedeckt mit Leichen“, erinnerte sich ein deutscher Soldat. Zehntausende Tote und Verwundete blieben nach dem Ende der Kämpfe zurück.
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  • Waldfriedhof Halbe, Foto: Tourismusverband Dahme-See e.V/Pauline Kaiser
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  • Waldfriedhof Halbe, Foto: TV Dahme-Seen e.V.
  • Waldfriedhof Halbe 2, Foto: TV Dahme-Seen e.V.
  • Waldfriedhof Halbe, Foto: TV Dahme-Seen e.V.
Die Toten wurden auf dem Waldfriedhof Halbe beigesetzt. Er wurde in den 1950er Jahren auf Betreiben des Pfarrers Ernst Teichmann zu einem Zentralfriedhof ausgebaut und gehört heute zu den größten Kriegsgräberstätten in Deutschland. Dorthin wurden auch die mehrere Tausend Toten des sowjetischen Internierungslagers in Ketschendorf umgebettet. Nach wie vor werden dort in Brandenburg aufgefundene Kriegstote eingebettet. Die Anlage wird seit 2002 vom Volksbund für Kriegsgräberfürsorge gepflegt, der in der „Alten Schule“ in Halbe eine Begegnungs- und Bildungsstätte betreibt und im Internet einen Audioguide zum Rundgang anbietet. Im Ort und am Zugang zum Friedhof befindet sich eine Freiluftausstellung zur Geschichte der Kesselschlacht und zum Waldfriedhof.

Literatur:

  • Herbert Pietsch/Rainer Potratz/Meinhard Stark (Hg.), Nun hängen die Schreie mir an … . Halbe, Ein Friedhof und seine Toten, Berlin 1995.
  • Meinhard Stark (Hg.), Ernst Teichmann, Pfarrer vom Waldfriedhof Halbe. Briefe und Aufzeichnungen 1950 bis 1983, Potsdam 1997.
  • Renate und Jan Lipinsky, Die Straße die in den Tod führte. Zur Geschichte des Speziallagers Nr. 5 Ketschendorf/Fürstenwalde, Leverkusen 1998.
  • Günter Morsch (Hg.), Mittel- und langfristige Perspektiven für den Waldfriedhof Halbe, Berlin 2009 (Materialien der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Bd. 4).

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